- 4292 -

1323. September 21. Actum auf dem Kirchhofe der Peterskirche in Bresmir (Wüstebriese, Kr. Ohlau) vor der kleineren Thür.

XI kal. Oct. ind. sexta immediate post missam.

Lorenz, Sohn des weiland Lambin von Paczchow (Patschkau?), kaiserl. öffentlicher Notar, bekundet, dass vor ihm der Edle Ulrich genannt Dremlic an der Thür der Peterskirche in Wüstebriese seine gegen diese . Kirche, besonders durch Wegnahme der Zehnten verübten Vergehen bereut und, um in den Schoss der Kirche zurückkehren zu können, zur Entschädigung dafür und zu seinem und seiner Vorfahren Seelenheil dem dortigen Pfarrer Johann und dessen Nachfolgern mit all seinem Herrschaftsrecht 10 Morgen Acker neben der Hufe, welche seine Mutter Elisabeth der Kirche in Wüstebriese einst geschenkt hatte, auf dem Felde Klein-Bresmir (Dremling?) geschenkt und für immer aufgelassen hat. Dafür soll der jeweilige Pfarrer, wie auch Pfarrer Johann gelobt hat, jährlich 4 Pfund Wachs zur Leuchte vor dem hell. Leichnam in Bresmir zu seinem (d. Ulrich) und seiner Vorfahren Seelenheil erwerben.

Z.: die Edlen Peter Boduscha Erbherr von Bresmir (Wüstebriese), Gnewomir Erbherr von Seczeborowicz (?), Jescho genannt Grom und Petircho Erbherren von Symonowicz (Schimmelei, Kr. Ohlau) und Johann Erbherr von Seczeborowicz (?), Herr Albert von Lemberczichowicz (?) und Herr Mathias Vikar in Wüstebriese und viele andere Schulzen und Bauern von Runczunt (Runzen, Kr. Ohlau) und von Bolechow (Bulchau, Kr. Ohlau).


Or. im Breslauer Staatsarchiv Brieger Hedwigstift 12 mit dem Signet des Notars und dem an Pergamentstreifen hängenden Siegel des Ulrich Dremlink, auf dem Schilde ein aus Wellen emporsteigender Löwe, beschrieben und abgeb. bei Pfotenhauer, Schles. Siegel, S. 36 und B Taf. IX. No. 97.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 18, 1898; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1316 - 1326. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.